Aufstieg zur Capanna di Cava
Die Idee zur Überschreitung des Torent Alto kam mir, nachdem wir den Eiger aus Wettergründen absagen mussten. Im Tessin sollte es gutes Wetter haben. Hochtouren im Tessin gibt es nur wenige, der Torent Alto ist eine davon. Wild sah sie aus, etwas abgelegen. Lang. Brüchig. Anspruchsvoll. Genau das richtige also für einen Start in eine spannende Tourenwoche.
Nach einer langen Fahrt auf einem engen Strässchen oberhalb von Biasca parken wir das Auto in einem "Ort" namens Biborgh. Ein paar wenige Häuschen gibt es da oben, aber genügend Parkplätze. Dennoch sind wir allein und treffen auf unserem Weg zur Hütte, der Capanna die Cava, keine Menschen. Es gibt da nur wilde Natur, ein paar Almen mit den hübschen Tessiner Natursteinhäuschen, und noch ein paar wilde Heidelbeeren.
In der Capanna sind wir dann aber nicht mehr allein. Die Hütte ist bei Wanderern offenbar sehr beliebt. Das Hüttenteam besteht aus vier sehr netten Mädels und ist ziemlich chaotisch. Da wir die letzten sind, die ankommen, und es keine zugewiesenen Schlafplätze gibt, sucht Dimi (oder so) verzweifelt nach den letzten freien Plätzen - natürlich hatten sich schon alle breit gemacht. Ein paar Verwirrungen löst sie aus durch ihre Frage, ob wir auch das Kinderbett (1,50m) nehmen würden ("NEIN"), und an einen anderen, ob er sich eine Decke mit seinem Bettnachbar teilen würde ("NEIN"). Letztlich findet sich aber alles und wir geniessen den Abend.
Das Essen ist etwas fad (Salz vergessen), aber ausreichend - nach Nachschlag wird nicht gefragt, haben wir heute aber aufgrund mangelnder Aktivität gar nicht nötig. Wir melden an, dass wir früh frühstücken werden. Ausser uns wollen noch zwei andere Gruppen früher raus, um den gleichen Berg zu besteigen. Nun denn. Wird schon klappen.