Von Cordinanes de Valdeon auf das Refugio C. Jermoso (2064m)
Das Wetter spielte leider nicht mehr wirklich mit, weshalb wir uns entschieden, die Tour weiter zu kürzen. Wir fuhren per Anhalter in das nahe gelegende Dörfchen Cordinanes de Valdeon, von wo wir noch ein letztes Mal in das Zentralmassiv der Picos aufsteigen wollten - Ziel war das kleine Refugio Collado Jermoso, das auf knapp über 2000m wunderschön eingebettet in der Bergwelt eine der kleinsten Refugios ist.
Der Aufstieg ist auch wieder relativ abwechslungsreich, Fels wechselte mit waldigen Passagen ab. Anfangs kann man auch einen Blick auf einen Teil der örtlichen Via Ferrata werfen, die in der Nähe des Wanderwegs verläuft (v.a. die Hängebrücken sieht man gut).
Immer wieder hat man herrliche Blicke hinüber in das Westmassiv sowie auf die direkten felsigen Pfeiler und Ausläufer des Hüttenbergs Torre Jermoso (2113m), den man zuguterletzt noch umrunden muss. Die letzten 300Hm sind relativ steil und teils auch nicht eindeutig markiert und verlaufen durch ein Bachbett.
Immer wieder mit von der Partie: Gämsen, die einen schon von weitem sehr interessiert mit aufgestellten Ohren beobachten. Teils sehr gut getarnt. An der Hütte hielt sich sogar im direkten Umfeld eine größere Herde auf. Das Refugio präsentierte sich dann als die urigste Berg-Unterkunft, die ich seit langem erleben durfte. Schnuckelig klein, mit allem, was man braucht und voller klassischem Hütten-Charme. Die aktuelle Wirtin (wechseln alle 2 Wochen) machte zudem mit ihrer spanischen Tanzmusik, die fast den ganzen Abend in der Küche lief, eine super Stimmung und servierte ein (ohne Witz!) besseres Essen, als wir in den Pensionen der Bergdörfer bekamen.
[WICHTIG: wegen des relativ hohen Rucksackgewichts und körperlichen Limits entsprechen die Gehzeiten nicht der Gehzeit eines durchschnittlich trainierten Bergsportlers - wir waren deutlich gemächlicher unterwegs!]