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Nepal: 3 Passes Trek

Pokhara

Wandern/Trekking
 
Datum der Tour
16.5.2023
Beginn der Tour
12:00
Ende der Tour
13:00
Aktive Zeit in Stunden
1 Std.
Gesamtstrecke in km
1 km
Aufstieg in Höhenmetern
0 m
Abstieg in Höhenmetern
0 m
Geringste Höhe
800 m
Höchster erreichter Punkt
800 m
Stadt/Ort
पोखरा 900 m

Unser Rückflug von Lukla nach Kathmandu verlief problemlos. Die Security am Flughafen war jedoch sehr interessant. Wir und das Gepäck wurden händisch durchsucht. Bei Harry wurde eine kleine Flasche Schnaps gefunden, den er in Namche auf dem Markt gekauft hatte. Das sei wohl nicht erlaubt und er musste ihn da lassen... Und natürlich wusste mal wieder niemand, wann denn der Flieger kommt. Irgendwann war er da und alles ging gut.

In Kathmandu buchen wir im Hotel eine Busfahrt ins 200km westlich gelegene Pokhara, und zwar in einem "Luxusbus". Die Dame im Hotel ist skeptisch und lässt sich extra noch Bilder des Busses per What's App schicken - dennoch wollen sie keine Garantie übernehmen, dass das Ding auch wirklich ein guter Bus sei und dass alles funktioniere. Offenbar haben sie da schon einiges erlebt.

Der "Busbahnhof" in Kathmandu ist eine Dreckhalde am Strassenrand. Dort stehen wir morgens um 6:30 Uhr und warten auf den Bus "239". Wir werden sehr penetrant von Bettlerinnen bedrängt (Mutter, Sohn und Baby im Arm), die uns ständig an der Kleidung zupfen. Es ist nicht schön, so direkt mit der Armut konfrontiert zu werden - und ich stelle mir oft die Frage, was wir am besten tun sollten. Etwas geben? Es gibt viele die sagen dies sei nicht der Weg, weil man damit die Armut noch verstärke. Nichts geben? Fühlt sich auch falsch an. "Kleingeld" haben wir tatsächlich keines dabei, sondern nur Scheine mit dem höchsten Nennwert - deshalb können wir tatsächlich nichts geben, und zudem wären wir sofort in die Fänge des/der nächsten geraten, hätten wir damit angefangen.

Der Bus 239 kommt nicht. Wir fragen irgendwann jeden Busfahrer, und dann sagt der eine vom "Luxury Shofa Bus", wir könnten mit ihm fahren. Hm. Der andere Buss hätte "accident". Aha. Jedenfalls ist der Sitz zwar breit und scheint zunächst bequem, aber der Bus ist deutlich in die Jahre gekommen - ein Wunder, dass der noch läuft.

Wir tuckern also los und kommen gefühlt nur mit 20 km/h voran, sobald eine Steigung kommt geht dem Gefährt spürbar die Luft aus so wie mir auf 5000 Metern. Bei der Geschwindigkeit würde unsere Reise 10 Stunden dauern.

Nach rund 3 Stunden tut mir der Hintern weh. Die Fahrt beginnt schrecklich zu werden. Gefühlt ist überall Baustelle, und tatsächlich ist der "Highway" auf 100km seit 4 Jahren offiziell Baustelle. Der Strassenbelag ist nicht mehr vorhanden, es gibt tausende Schlaglöcher, überall wird gefühlt "ein bisschen" gebaut. 2028 wollen die fertig sein - das schaffen die niemals.

Am Ende der Reise, es ist mittlerweile fast 19 Uhr, sind wir tatsächlich 10 Stunden unterwegs gewesen.

Wir sind komplett gerädert und freuen uns über das komfortable Hotel und gutes Essen in schönen Restaurants. Und der Entschluss, auf dem Rückweg das Flugzeug zu nehmen, ist schnell gefasst -- denn das braucht nur 30 Minuten.

Am ersten Tag in Pokhara gehen wir nach einer üblen Nacht (dieses Mal sind es nebem dem Husten die Moskitos und die bellenden Hunde) erstmal zum Friseur. Am Strassenrand finden wir einen der zahlreichen "Beauty Salons" - der Inder darin lächelt uns freundlich zu, und los gehts. Harry wird vom Chef persönlich frisiert, bei mir darf sein Bruder ran. Für 1200 Rupien (9 €) bekommen wir einen Haarschnitt, eine Komplettrasur, eine Gesichtsmassage sowie eine Schulter und Arm-Massage. Nun ist der Vollbart wieder ab. Schade eigentlich.

Die folgenden zwei Tage besteht unser Tag aus Ausruhen, Essen in guten Restaurants, und einem zweimaligen Ausflug auf den Aussichtsberg oberhalb der Stadt. Einmal gehen wir mit der Seilbahn hoch (die vom Doppelmayr aus Österreich zusammen mit einem chinesischen Unternehmen gebaut wurde), da sind wir tatsächlich die einzigen Gäste. Da wir oben bemerken, dass bereits um 9 Uhr die Sicht auf die Annapurna-Region aufgrund des Dunstes nicht mehr vorhanden ist, fahren wir am nächsten Morgen um 5 Uhr mit dem Taxi nochmals hoch und beobachten mit dutzenden anderer Touristen den Sonnenaufgang. Die Sicht ist nicht besonders gut, aber es ist dennoch schön, da oben den Ausblick zu geniessen.

Beim Rückflug staunen wir über den neuen Flughafen, der erst im Januar eröffnet wurde. Auf den Flieger müssen wir 3 Stunden warten, da draussen immer wieder Gewitter vorbeiziehen. Einmal endlich drin, klappt alles reibungslos - wir überleben den Flug. Zurück in unserem Hotel in Kathmandu erzählt uns der Hotelier, dass vor 3 Monaten der zweite Flug, der in Pokhara auf dem neuen Flughafen landen sollte, abgestürzt war - aufgrund eines Pilotenfehlers, offenbar wurden statt dem Ausfahren der Landeklappen die Propeller abgestellt. Über 70 Leute sind gestorben. Uff! Davon hat man bei uns auch nichts gehört.

Wir reden noch etwas mit dem Hotelier-Pärchen, die sich total freuen, als wir ein Foto mit ihnen machen wollen. Ihre Story ist ebenso spektakulär: Früher hatten sie eine Teppichfabrik, die sie irgendwann aber verkaufen mussten. Sie haben zwei Töchter, die sie geplant in den USA zur Welt brachten, damit sie den US-Pass erhielten. Die eine arbeitet nun bei der Air Force, die andere bei der UN. Und Papa & Mama fingen nach dem Erdbeben 2015 nochmal neu an mit einem Hotel - das sei wesentlich besser als damals. Wir hoffen, dass es ihnen noch lange gut geht - bei den vielen Hotels, die in der Gegend gebaut werden, wird der Konkurrenzdruck vermutlich enorm zunehmen.

Der Rückflug verläuft problemlos. Bald sind wir wieder zuhause. Das Abenteuer ist beendet - nun fängt das normale Leben wieder an. Ich bin trotz allem total entspannt. Denn Nepal ist trotz der Hektik in den Städten ein total entspanntes Land. Keine Menschen, die hetzen oder gehetzt wirken. Niemand, der sich über irgend etwas aufregt. Das Leben wird einfach akzeptiert so wie es ist. Schön!

Unser "Luxury Shofa Bus"
Fahrt nach Pokhara - Ausschnitt
Autobahnraststätte
Jetzt muss der Bart ab!
Beim Friseur
Hindu-Götter beschützen die Taxifahrer
Am See
Der Sarangkot - Aussichtsberg
Die Seilbahn
Nettes Anwesen am Hang
Sie verkauft Panoramafotos
Das "müsste" man von hier sehen...
Abstieg durch ein nettes Dorf
Abstieg durch den Dschungel
Nochmal oben auf dem Sarangkot
Diesmal früh genug
zum Sonnenaufgang
Flughafen
zurück in Kathmandu
Wer kauft all das Zeug?
Abschied von den netten Hoteliers
Abschied von Nepal
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