Et. 3: Namche Bazaar - Deboche
Ich habe eine halbwegs ruhige Nacht - von den Geräuschen abgesehen, die mein Magen macht, wartend auf etwas, das er verdauen kann. Das Stückchen Chapati-Brot zum Frühstück geht etwas schneller rein, aber Appetit? Was ist das?
Heute ist es bewölkt, wir sehen leider keine Berge. Wir gehen hoch, dann runter, dann wieder hoch. Es geht, aber es ist anstrengend. Wir kratzen bereits an der 3800m-Marke - bei uns ist das eine Hochtour!
In Tengboche besuchen wir das Kloster. Im Gebetsraum hockt der goldene Buddha, garniert mit Blumen. Davor einfache Bänke mit Gebetsbüchern. Jeder Platz hat eine dicke Decke - ein Hinweis darauf, dass es hier oben kalt werden kann. Das T-Shirt-Wetter ist ab jetzt vorbei.
Die "Paradise Lodge" in Deboche ist einfach, die Toilette ist nun östlich statt westlich - die längeren Geschäfte (die bei Magenproblemen durchaus mal vorkommen, speziell auf der Höhe) sind nun in der Hockhaltung deutlich anstrengender ;-).
Am Nachmittag regnet es, sogar ein wenig Graupel ist dabei. Wir sitzen im unbeheizten Restaurant und staunen, mit welcher Gelassenheit ein junger Yak-Hirte draussen seine Tiere versorgt und das Gepäck für eine indische Truppe herum trägt. Er war uns bereits aufgefallen, weil er immer eine Gesichtsmaske aus Stoff trägt, und sogar unterschiedliche Designs dabei hat. Generell sind die Masken hier oben nicht ausgestorben. Einige sagen, sie nutzen sie nun gegen den Staub, oder wegen des Smog in den Städten.
Abends sind wir nicht mehr allein: eine grosse, zusammen gewürfelte Gruppe aus Indern drängt sich mit uns um den mit Yak-Dung befeuerten Ofen. Die Inder sind sehr kommunikativ. Sie seien alle aus unterschiedlichen Teilen Indiens und können sich teilweise nicht verstehen, weil nicht alle Hindi sprechen - Englisch dient dann als Zweitsprache. An Deutschland interessiert sie hauptsächlich das Konzept der "Autobahn" sowie die Arbeitsmöglichkeiten, denn natürlich ist die Hälfte der Männer "IT Professional".